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SELBSTBEHERRSCHUNG


„Füge deiner Erkenntnis Selbstbeherrschung hinzu“ (2. Petr. 1:6 – Diaglott).

Die Selbstbeherrschung ist eine der höheren erstrangigen Gnaden. Der Hl. Petrus erwähnt sie als solche in seiner berühmten Additionsfunktion (2. Petr. 1:5-7). In der KJV ist das Wort für Selbstbeherrschung in dieser Schriftstelle mit „Mäßigkeit“ wiedergegeben. Im Diaglott und in der ARV hingegen ist es richtig mit „Selbstbeherrschung“ wiedergegeben. Mäßigkeit wurde einst gebraucht, um Selbstbeherrschung auszudrücken, doch in unserer Zeit hat sich seine Bedeutung etwas geändert. Es wird für uns gut sein, darüber nachzudenken, was mit Selbstbeherrschung gemeint ist.

Während der Behandlung dieses Abschnittes des Themas könnte es gut sein, ein Missverständnis hinsichtlich der Bedeutung dieses Wortes zu korrigieren. Die meisten Leute scheinen zu denken, dass Selbstbeherrschung Langmut bedeutet. Dies ist ein Missverständnis, denn es sind zwei getrennte Eigenschaften. Die Erste ist eine höhere erstrangige Gnade, während die andere eine zweitrangige Gnade ist. Langmut ist eine ruhige, nicht übelnehmerische Haltung einer Person inmitten wütend machender Umstände. Es stimmt, Selbstbeherrschung ist mit Langmut verwandt, denn da sie eine höhere erstrangige Gnade ist, wirkt sie nicht nur durch die anderen höheren erstrangigen Gnaden, sondern auch durch alle unsere anderen Gnaden, besonders die zweit- und drittrangigen Gnaden. Aus diesem Grunde verwechseln viele Menschen die Selbstbeherrschung mit Langmut. Wenn wir jedoch das Werk verstehen, welches die Selbstbeherrschung bewirken soll, erkennen wir, dass sie nicht nur durch Langmut, sondern auch durch die anderen Gnaden wirkt. Wir üben sie in Verbindung mit allen anderen zweitrangigen Gnaden – Demut, Bescheidenheit, Tapferkeit, Aktivität, Friedfertigkeit, Selbstaufopferung, Nachsicht, Aufrichtigkeit, Freigebigkeit und Mäßigkeit – wie auch mit allen anderen unserer Gnaden aus.

Solche, die denken, dass es die besondere Funktion der Selbstbeherrschung ist, jemandem zu befähigen, seine Laune zu erhalten, arbeiten deshalb unter einer falschen Vorstellung. Die Langmut hat diese Funktion inmitten wütend machender Umstände auszuüben. Die Selbstbeherrschung ragt über die Langmut empor, hilft ihr, zu passenden Gelegenheiten zu wirken, und ist deshalb nicht das gleiche wie Langmut. Bis jetzt haben wir gezeigt, dass Selbstbeherrschung nicht Langmut ist, obwohl wir häufig dachten, dass es so ist.

Was ist sie dann, wenn sie keine Langmut ist? Wir antworten: Selbstbeherrschung ist die Charakterstärke, durch die wir uns selbst durch Beständigkeit im Gutestun beherrschen. Diese Definition wird sich als die Angelegenheit umfassend herausstellen. Sie zeigt den Kern der Eigenschaft im Wort Stärke, denn sie ist als Charakterstärke definiert, was zweifellos der Kern der Selbstbeherrschung ist. Der Apostel Petrus erwähnt in diesem Zusammenhang die Bestandteile der vier Haupteigenschaften Gottes. Diese vier Eigenschaften sind Weisheit, Macht, Gerechtigkeit und Liebe.

Die Bestandteile der Weisheit sind in den ersten drei Ausdrücken gegeben: Glaube, Tugend und Erkenntnis. Der Kern der Tugend ist Hoffnung. Deshalb ist die Tugend hier im Sinne der Hoffnung gebraucht. Aus der Tatsache, dass der Hl. Paulus beim Übermitteln der drei Hauptgnaden Hoffnung als eine von ihnen (1. Kor. 13:13) erwähnte, während der Hl. Petrus beim Erwähnen der sieben Hauptgnaden das Wort Hoffnung auslässt, und deshalb Hoffnung in eine der sieben enthalten sein muss, wissen wir, dass es in diesem Fall so ist. In Anbetracht der Tatsache, dass der Kern der Tugend die Hoffnung auf Sieg ist und die Funktion der Hoffnung zu ermutigen, tapfer zu machen, mit Tugend zu füllen ist, meint der Hl. Petrus offensichtlich mit Tugend das, was der Hl. Paulus mit Hoffnung meint. Da Glaube und Hoffnung der erste und zweite Bestandteil der Weisheit ist, ist Erkenntnis der dritte. Wenn diese drei richtig und vereint gebraucht werden, geben sie uns Weisheit, was aus folgender Überlegung erkannt werden wird: Die Grundlage der Weisheit ist die göttliche Erkenntnis. Der Glaube, der einer solchen Erkenntnis vertraut, gebraucht sie, um Verhaltenspläne zu machen. Diese Pläne in Gang setzend, unterstützt die Hoffnung ihre Funktion im Wunsch und Erwarten, gute Ergebnisse zu vollbringen und gestaltet abhängig von Glauben und Erkenntnis Pläne und Wirksamkeit, um gute Ergebnisse zu erreichen. Dies ist genau das, was Weisheit ist – die praktische Anwendung der göttlichen Erkenntnis, um gute Ergebnisse zu sichern. Somit erkennen wir, dass uns diese drei Vermischungen Weisheit geben.

Vorerst lassen wir die dritte und vierte Gnade, die gemäß dem Hl. Petrus hinzuzufügen sind, aus und befassen uns mit der fünften und sechsten. „Füge deiner Ausdauer Frömmigkeit und deiner Frömmigkeit brüderliche Liebe hinzu“. Dies sind die beiden Bestandteile der Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist Pflichtliebe zu Gott und Christus und unseren Mitmenschen. Gerechtigkeit Gott und Christus gegenüber ist Frömmigkeit. Gerechtigkeit unseren Nächsten gegenüber ist brüderliche Liebe. Somit erkennen wir, dass der Hl. Petrus mit diesen zwei Worten die Bestandteile der Gerechtigkeit wiedergibt. Er gibt uns nicht die einzelnen Elemente der Liebe. Er bezeichnet sie mit dem einen Wort Liebe, deren Bestandteile wir Wertschätzung, Herzenseinheit, Mitgefühl und Aufopferung nennen können.

Bis jetzt haben wir die Bestandteile der Weisheit, Gerechtigkeit und Liebe erwähnt. Der Gedankengang des Hl. Petrus beweist, dass Selbstbeherrschung und Geduld Bestandteile der Macht sind. Wenn wir von Gottes Macht reden, können wir Seine physische Kraft, Seine physische Energie meinen, oder wir meinen Seine Willenskraft, Seine Charakterstärke. Selbstbeherrschung und Geduld sind die beiden Bestandteile Seiner Charakterstärke, Seiner Willenskraft. Somit lagen wir richtig, als wir die Selbstbeherrschung in erster Linie als Charakterstärke definierten. Selbstbeherrschung schließt nicht alle Arten von Charakterstärke ein, denn sie ist nur eine bestimmte Art der Charakterstärke und wirkt nur in bestimmten Richtungen. Sie ist die besondere Art der Charakterstärke, die sich selbst, stark gebunden an die Richtung einer Entscheidung, in Beständigkeit, in Entschlossenheit des Willens offenbart. Diese Form der Charakterstärke ist der Kern der Selbstbeherrschung, die wir deshalb als die Charakterstärke, durch die wir uns selbst durch Beständigkeit in Gutestun beherrschen, definieren.

Selbstbeherrschung ist keine Beständigkeit in der Ausübung der Bewältigung beim Tun von Bösem, denn dies würde eine Entstellung der Beständigkeit sein und Eigensinn entwickeln. Die Beständigkeit der Selbstbeherrschung kann besser verstanden werden, wenn wir sie im Gegensatz zu ihren Entstellung erkennen. Der Unterschied zwischen der Beständigkeit der Selbstbeherrschung und dem Eigensinn ist dieser: Selbstbeherrschung ist beständig, entschieden in ihrer eigenen Herrschaft gemäß den Grundsätzen des Guten. Eigensinn beherrscht jemanden gemäß den Grundsätzen des Bösen, besonders in Sünde, Irrtum, Selbstsucht und Weltlichkeit, ohne Verstand, Argumente oder richtige Prinzipien anzunehmen, beständig in seinem falschen Weg und deshalb in Richtung der weltlichen und selbstsüchtigen Empfindungen entwickelt. Er ist eine eindeutige Entstellung der Beständigkeit, die Eigensinn bildet. Wenn somit Beständigkeit in Richtung des Bösen entwickelt wird, macht es jemanden eigensinnig, doch wenn sie in Richtung des Guten entwickelt wird, gibt sie uns Selbstbeherrschung.

Nach Beachtung der Entstellung der Beständigkeit, dem Kern der Selbstbeherrschung, sollten wir, um die Selbstbeherrschung besser zu verstehen, ihre Gegensätze, Unentschlossenheit und Leidenschaftlichkeit betrachten. Es gibt Personen, die für gewöhnlich keinen Entschluss zu Themen fassen können, zu denen sie in der Lage sein sollten, eine Entscheidung zu treffen. In der Regel wissen sie nicht, was zu tun ist. Wenn eine Entscheidung notwendig ist, fehlt ihnen Entschiedenheit, Entschlossenheit. Dann gibt es auch Personen, die sich zu schnell Einflüssen hingeben, die auf sie einwirken, und die Eigenschaft der Leidenschaft zeigen. Diese beiden Eigenschaften stehen im Gegensatz zu gewissen Zügen der Selbstbeherrschung, und in dem Maße, wie sie die Person beherrschen, in diesem Maße ermangelt sie der Selbstbeherrschung. Diese Personen benötigen mehr Selbstherrschung.

Diese Erwägung der Entstellung und der Gegensätze ihrer Beständigkeit werden uns umso besser verstehen helfen, was die Bibel mit Selbstbeherrschung meint. Gemäß der bereits gegebenen Definition ist sie die Charakterstärke, durch die wir uns selbst durch Beständigkeit im Gutestun beherrschen. Deshalb ist Beständigkeit die Kraft, die das Herz der Selbstbeherrschung ist.

DER BEREICH DER SELBSTBEHERRSCHUNG

Der Bereich der Selbstbeherrschung verdient unser Studium. Jede unserer Gnaden hat einen unterschiedlichen Wirkungsbereich. In Übereinstimmung mit diesem Gedanken hat die Selbstbeherrschung ihren Wirkungsbereich. Die Geduld hat einen ähnlichen Bereich. Dies sollte sofort offensichtlich sein, da sie die Bestandteile einer großen Eigenschaft sind – der Macht, der Willenskraft. Der Tätigkeitsbereich der Selbstbeherrschung und Geduld ist ganz anders als das Wirkungsfeld, welches die anderen höheren erstrangigen Gnaden haben.

Um dies klar zu machen, werden wir die Tätigkeitsbereiche der anderen höheren erstrangigen Gnaden betrachten und beginnen mit dem Glauben. Welches ist der Bereich, in dem der Glaube für seine Ziele wirkt? Er ist nicht in uns, denn wir vertrauen nicht uns selbst, wenn wir Glauben als eine höhere erstrangige Gnade ausüben. Wir üben Glauben an Gott und Christus aus und dies in Hinsicht auf Ihr Wesen, Ihre Eigenschaften, Worte und Werke. Der Glaube hat mit diesen Dingen zu tun, und sie sind außerhalb von uns. Er greift nach ihnen und hält sie fest.

Wie der Glaube hat die Hoffnung, als eine erstrangige Gnade, ihren Wirkungsbereich ganz außerhalb von uns. Wir haben nicht Hoffnung in uns selbst. Unsere Hoffnung hält an den Verheißungen, besonders denen des abrahamitischen Bundes, fest. Deshalb begehren und erwarten wir durch einen treuen Gebrauch des Geistes, des Wortes und der Fürsorgen Gottes, Charaktere zu entwickeln, die dem unseres Herrn Jesus ähnlich sind, das Königreich zu erlangen und darin ewiglich mit dem Christus, der Großen Schar, den Alt- und Jungwürdigen und den Engeln zu sein. Wir begehren und erwarten, unsere Feinde zu überwinden: Unsere Sündhaftigkeit, Selbstsucht, Weltlichkeit und Fehlerhaftigkeit, und unseren Brüdern zu helfen, Ihre Feinde zu überwinden: ihre Sündhaftigkeit, Selbstsucht, Weltlichkeit und Fehlerhaftigkeit, und zur rechten Zeit der Welt zu helfen, ihre Feinde zu überwinden: Ihre Sündhaftigkeit, Fehlerhaftigkeit und die Folgen des Fluches. Wir begehren und erwarten, ein Teil des Samens Abrahams zu werden, der alle Geschlechter der Erde segnen soll. Somit sehen wir, dass der Wirkungsbereich der Hoffnung völlig außerhalb von uns ist.

Die Frömmigkeit wirkt wie der Glaube und die Hoffnung an Dingen, die außerhalb von uns sind. Wir üben Frömmigkeit Gott und Christus gegenüber aus, indem wir Sie von ganzem Herzen, Verstand, Seele und Kraft für das Gute, das Sie uns getan haben, lieben. So greift die Frömmigkeit außerhalb von uns zu und hält an ihren Zielen, Gott und Christus, fest.

Brüderliche Liebe, die Pflichtliebe zu den Nächsten, hält nicht an uns selbst fest, sondern an anderen, die sie wie uns selbst liebt.

Wir üben nicht Liebe in ihren Teilen –Wertschätzung, Herzenseinheit, Mitgefühl und Opfer – uns gegenüber aus. Wir üben die Wertschätzung, Herzenseinheit, das Mitgefühl und das Opfer, welche die Liebe bilden, dem Vater, dem Sohn, den Brüdern, der Welt und unseren Feinden gegenüber aus. Deshalb sehen wir, dass der Wirkungsbereich der Liebe ebenso außerhalb von uns liegt.

Somit sehen wir, dass alle fünf dieser höheren erstrangigen Gnaden Ziele haben, nach denen sie greifen, an denen sie festhalten und wirken, die mit Sicherheit außerhalb von uns liegen.

In ihrem Tätigkeitsbereich ist die Selbstbeherrschung völlig anders. Ihr Tätigkeitsbereich ist vollständig in uns. Indirekt wirkt sie auf äußere Dinge, denn sie überträgt andere unserer Eigenschaften auf außerhalb von uns liegende Dinge. Doch nie wirkt sie direkt auf äußerliche Dinge. Unsere Selbstbeherrschung überträgt unseren Glauben, um auf Gott und Christus im Glauben und Vertrauen zu wirken, unsere Hoffnung, um auf die Verheißungen im Begehren und Erwarten zu wirken, unsere Frömmigkeit, um auf Gott und Christus in Pflichtliebe zu wirken, unsere brüderliche Liebe, um auf den Nächsten gegenüber in Pflichtliebe zu wirken, und unsere Liebe, um auf den Vater, den Sohn, die Brüder, die Welt und unsere Feinde in uneigennütziger Liebe zu wirken, außerhalb von uns. Sie überträgt sie auf äußerliche Tätigkeitsbereiche. Sie übt sich nicht direkt Gott, Christus und den Brüdern, der Welt und unseren Feinden gegenüber aus. Ihr Tätigkeitsbereich ist somit vollständig innerlich. Sie hat nichts mit irgend jemandem oder irgend etwas zu tun, außer mit uns selbst. Es ist notwendig, dass wir ihren Tätigkeitsbereich verstehen, um ihre Funktionen zu erkennen und zu verstehen.

DIE FUNKTIONEN DER SELBSTBEHERRSCHUNG

Nachdem wir ihren Wirkungsbereich dargelegt haben, möchten wir jetzt die Funktionen der Selbstbeherrschung darlegen. Sie ist ein Teil unseres Charakters, hergerichtet für ein bestimmtes Vorhaben, welches sie wahrnehmen muss. Wie unsere Herzen eine bestimmte Funktion haben, nämlich das Blut mittels der Arterien, Venen und Kapilaren durch den Körper zu pumpen, wie unsere Lungen die Funktion haben, den Sauerstoff der Luft zu entziehen und das Blut mit Lebenskraft zu erfüllen und zu reinigen, und wie jedes andere unserer Körperorgane ihre besondere Funktion hat, so hat jede Gnade, die Gott in uns entwickeln möchte, eine besondere Funktion für unseren inneren Menschen, unseren neuen Menschen. Demgemäß hat die Selbstbeherrschung eine besondere Funktion. Gott hat ihr ein klares, spezielles Werk in unseren Charakteren zu verrichten gegeben und dieses Werk nennen wir ihre Funktion.

Welches ist die Funktion der Selbstbeherrschung? Wir antworten: Die Funktion der Selbstbeherrschung ist ausführende. Sie hat das Werk, die Pläne auszuführen, welche die Weisheit ihr durchzuführen gibt. Dies tut sie durch das Vorherrschen guter charakteristischer Merkmale in uns, durch Zerstören und Zurückhalten schlechter charakteristischer Merkmale in uns und durch Veranlassen unserer anderen Eigenschaften, bestimmte äußerliche Werke zu tun. Wir erkennen deshalb, dass sie in Verbindung mit äußerlichen Werken durch Lenken unserer anderen Eigenschaften wirkt, um ihre Funktion außerhalb von uns zu vollbringen. Es gibt daher verschiedene Wege in denen sie die Tätigkeit ausübt. Sie entwickelt das Gute, zerstört und hält das Böse zurück und leitet unsere anderen Eigenschaften, um ein äußerliches Werk auszuführen. Diese letzte Funktion ist ihre indirekte Wirkungsweise für andere. Sie wirkt nur in uns.

Wir möchten die Art und Weise herausfinden, in der die Selbstbeherrschung wirkt. Wenn wir dies verstehen, werden wir besser in der Lage sein, sie in unseren täglichen Erfahrungen anzuwenden. Wenn sie normal wirkt, verfährt sie in folgender Reihenfolge: Die Weisheit, eine Mischung aus Glaube, Hoffnung und Erkenntnis, ersinnt einen Plan, den sie ausführen möchte, und übergibt ihn zur Ausführung in die Hände der Selbstbeherrschung, indem sie tatsächlich sagt: „Herr Selbstbeherrschung, Deine Funktion ist die der Durchführung. Du musst zusehen, dass dieser Plan ausgeführt wird. Du musst den Charakter auf solche Art und Weise beherrschen, dass dieser Plan ausgeführt wird. Dieses Werk musst Du in der folgenden Weise tun: Du musst bestimmte Motive dieses Planes zurückstellen und die Herzenstätigkeiten in Gang halten, bis dies ausgeführt ist. Deshalb musst Du am Glauben festhalten und ihn nötigen, die Triebkraft von diesem Plan zurückzuhalten, um ihn auszuführen. Du musst an der Hoffnung festhalten und sie zwingen, ihre Triebkraft dieses Planes zurückzustellen, um ihn durchzuführen. Du musst an der Frömmigkeit festhalten und ihre Triebkraft dieses Planes zurückstellen, um ihn durchzuführen. Du musst an der brüderlichen Liebe festhalten und sie veranlassen, den Plan zur Verwirklichung voranzutreiben. Du musst an der Liebe festhalten und sie als eine Triebkraft gebrauchen, um diesen Plan zur Vollendung voranzutreiben. So wirst Du den Plan erfolgreich ausführen, den Ich in Deine Hände lege.“

Manchmal werden auf diesem Wege Hindernisse entstehen, denn wir haben Eigenschaften, die der Auswirkung der Pläne, welche die Weisheit ersonnen hat, entgegengesetzt sind. Wir haben andere Eigenschaften, die für die Auswirkung dieser Pläne nicht anwendbar sind. Manchmal begehren diese beiden Gruppen von Eigenschaften, sich selbst darzustellen – die eine Gruppe, um es für uns unmöglich zu machen, den Plan auszuführen, und die andere, um uns von seiner Verwirklichung abzubringen.

Es ist die Funktion der Selbstbeherrschung, besonders die fünf höheren erstrangigen Gnaden – Glaube, Hoffnung, Frömmigkeit, brüderliche Liebe und Liebe – gegen die Eigenschaften zu konzentrieren, welche die Verwirklichung des Planes zunichte machen würden, und durch die ersten Gnaden die Anstrengungen der letzteren Eigenschaften, die Kontrolle zu erlangen, zu unterdrücken. Es ist auch das Werk der Selbstbeherrschung, zur gleichen Zeit an diesen fünf Eigenschaften festzuhalten und durch sie die ungeeigneten Eigenschaften von der Tätigkeit abzuhalten, sodass sie nicht durch Ablenken der Aufmerksamkeit auf andere Dinge die Vollendung des Planes behindern können. Die Selbstbeherrschung verrichtet diese beiden Dinge: Einerseits fordert sie all die Eigenschaften, die als Triebkräfte notwendig sind, auf, den Plan zur Ausführung voranzutreiben und sie in Tätigkeit zu halten, bis der Plan ausgeführt ist. Andererseits unterdrückt sie die entgegengesetzten Eigenschaften und hält die abbringenden Eigenschaften zurück, sodass sie das Vollbringen des Planes nicht behindern können. Auf diese Art und Weise beherrscht uns die Selbstbeherrschung beim Hervorbringen von Gutem.

EINE ILLUSTRATION – AUSBILDEN VON DEMUT

Nachdem wir eine allgemeine, theoretische Aussage über die Funktion der Selbstbeherrschung gemacht haben, möchten wir eine Illustration anführen. Lasst uns annehmen, dass wir Demut ausbilden möchten. Um dies zustande zu bringen, macht die Weisheit einen brauchbaren Vorgehensplan. Glaube und Hoffnung halten an der göttlichen Erkenntnis fest und entwerfen davon einen Vorgehensplan, um Demut zu entwickeln. Die Weisheit legt diesen Plan zur Ausführung in die Hände der Selbstbeherrschung indem sie tatsächlich sagt: „Herr Selbstbeherrschung, hier ist ein Plan zur Entwicklung von Demut. Bitte achte darauf, dass auf diese Weise Demut entwickelt wird. Du musst sehr sicher sein, um am Glauben festzuhalten, und lass ihn die Leitgedanken und das Vertrauen für Dich beschaffen, die Dir helfen werden, dies zu tun.“ Die Selbstbeherrschung fragt: „Was sind das für Gedanken?“ Die Weisheit antwortet: „Es sind Gedanken, die der Glaube als hilfreich zur Entwicklung der Demut in einer Person beschaffen wird: Seine Gesinnung hat viele Fehler, Mängel und Schwächen; seine Errungenschaften sind kärglich; es gibt für ihn keinen Grund zur Ehre; er hat kein Ansehen vor Gott, außer dem, das völlig vom Verdienst und Dienst eines anderen abhängig ist; was immer gut in ihm ist, ist eine Gabe Gottes.“ Dies sind also die Gedanken, die der Glaube hinsichtlich der Person als wahr bewahrt. Die Weisheit sagt dann zur Selbstbeherrschung: „Behalte diese Gedanken zu Deiner Liebe zu einer guten Meinung von Dir selbst. Bewahre sie dort, Herr Selbstbeherrschung, mit Deiner ganzen Kraft. Sorge dafür, dass der Glaube durch Deine Herrschaft und Stärke diese dort bewahrt und erlaube nicht, dass sie weggenommen werden“.

Weiter sagt die Weisheit zur Selbstbeherrschung: „Nimm die Hoffnung zu Deinem Beistand. Die Hoffnung wird wünschen und erwarten, die Demut zu entwickeln, weshalb sie sehr tatkräftig im Handeln zu diesem Zweck werden wird. Verschiebe Deine Stärke auf die Hoffnung, damit ihr Wünschen und Erwarten bewirkt, dass dieser Plan verwirklicht wird“.

Die Weisheit wird weiter zur Selbstbeherrschung sagen: „Halte an der Frömmigkeit fest und gebrauche sie als einen Anreiz, um den Plan zur Entwicklung der Demut zu verwirklichen, denn die Frömmigkeit liebt in erster Linie Gott und Christus und möchte deshalb Ihnen gefallen, wie sie es sich auch wünscht, Ihnen nicht zu missfallen. Da die Frömmigkeit weiß, dass Gott mit dem Hochmut unzufrieden und mit der Demut zufrieden ist, sollst du, Herr Selbstbeherrschung, ihre Liebe zu Gott und Christus mit ganzem Herzen, Sinn, Seele und Kraft als Antrieb gebrauchen, um diesen Plan zu unterstützen, bis die Demut vollständig entwickelt ist“.

Außerdem sagt die Weisheit an die Selbstbeherrschung gerichtet: „Herr Selbstbeherrschung, halte an der brüderlichen Liebe fest und gebrauche sie als einen Anreiz zur erfolgreichen Ausführung dieses Planes, der Entwicklung der Demut, denn die brüderliche Liebe, die den Nächsten wie sich selbst liebt, wird ein Segen für den Nächsten sein und wird keinen Schaden für ihn bewirken. Gebrauche sie als Antriebskraft, um dich zu befähigen, diesen Plan zu einem erfolgreichen Vollenden voranzutreiben und somit Demut zu bewirken.

Schließlich richtet sich die Weisheit wie folgt an die Selbstbeherrschung: „Herr Selbstbeherrschung, halte an der Liebe fest, die sich an guten Prinzipien erfreut, sich an solchen erfreut, die in Übereinstimmung mit guten Prinzipien sind, die mit ihrem Geist und Zielen eins ist, die ihr Mitgefühl mit solchen ausdrückt, deren Charaktere nicht in Übereinstimmung mit guten Prinzipien sind, und mit solchen, die im Gegensatz zu guten Prinzipien behandelt werden, und die aus solcher Freude und Sympathie sich daran erfreut, ihr Leben zum Nutzen von Gott und anderen niederzulegen, und Herr Selbstbeherrschung, bilde Liebe als Antrieb, treibe diesen Plan zur Entwicklung der Demut bis zur Vollendung voran und dies wegen ihrer Freude an guten Prinzipien“.

Gemäß diesem sehen wir, dass die Selbstbeherrschung ihre Funktion ausübt, d.h. die Ausführung der Pläne der Weisheit durch den Gebrauch des Glaubens, der Hoffnung, Frömmigkeit, brüderlichen Liebe und Liebe als Motive, die in ihnen herrschen und sie zur Ausführung der Pläne zur Entwicklung von jeglichem Guten in uns – was wir natürlich wünschen – veranlassen.

Oftmals gibt es in uns Dinge, die das Werk der Ausbildung der Demut behindern. Hochmut und andere entgegengesetzte Eigenschaften werden versuchen, unsere Entwicklung der Demut zu behindern. Folglich wird die Selbstbeherrschung das Unterdrückungswerk der Aktivitäten dieser Fehler ausüben, sonst werden sie die gewünschte Ausbildung der Demut verhindern. Durch die Weisheit wird der Selbstbeherrschung ein Vorgehensplan gegeben werden, wodurch sie diese unterdrücken und somit die Ausbildung der Demut ermöglichen kann. Praktisch wird die Weisheit der Selbstbeherrschung sagen: „Diese schlechten Eigenschaften hindern dich an der Ausführung dieses Planes zur Entwicklung der Demut, deshalb konzentriere deinen Glauben, deine Hoffnung, Frömmigkeit, brüderliche Liebe und Liebe als feste Phalanx gegen die Fehler, welche die Entwicklung der Demut behindern würden, und unterdrücke sie, sodass sie nicht handeln können“. Die Selbstbeherrschung wird dies tun und somit die Ausbildung der Demut ermöglichen.

Folglich gibt es verschiedene andere Eigenschaften, solche wie Selbstachtung und andere niedere erstrangige Gnaden, die keine Mängel sind, die aber beschränkt werden müssen, wenn sie uns zu kontrollieren versuchen, denn sie würden die Selbstbeherrschung vom Ausführen des Planes zur Entwicklung der Demut ablenken. Die Weisheit entwickelt dann einen Plan, um diese ablenkenden Eigenschaften am Wirken zu hindern. Sie legt diesen Plan in die Hände der Selbstbeherrschung und sagt: „Stelle Glaube, Hoffnung, Frömmigkeit, brüderliche Liebe und Liebe hinter diesen Plan als Motive zu seiner Ausführung und beherrsche sie in ihrer Tätigkeit, bis sie diese ablenkenden Eigenschaften am Wirken hindern“.

Die Selbstbeherrschung übernimmt dieses Werk. Sie hält besonders an diesen fünf höheren erstrangigen Gnaden fest und stellt sie hinter den Plan, verstärkt sie mit ihrer Kraft, um sie zur Verwirklichung dieses Planes weiter zu drängen, und beschränkt so die ablenkenden Eigenschaften, die keine Mängel sind, am Behindern der Ausführung des Planes zur Ausbildung der Demut. Auf diese dreierlei Weise wirkt die Selbstbeherrschung, um sein Ziel zu erreichen, d.h. um Gutes in uns zu bewirken. Daraus wird man sogleich erkennen, dass die Selbstbeherrschung eine sehr bedeutende Funktion hat, folglich ist sie eine Eigenschaft von großer Bedeutung.

IHR AUFTRAG BEI DER ZERSTÖRUNG UNSERES BÖSEN

Die Selbstbeherrschung hat ein anderes Werk zu erfüllen, nämlich die Zerstörung des Bösen, welches in uns ist. Wir sollen uns durch die Selbstbeherrschung im Gutestun selbst beherrschen. Ein Teil unseres Gutestun ist es, Böses durch unsere guten Eigenschaften und Gefühle zu zerstören. In Verbindung mit diesem Werk stellt die Weisheit einen Plan zum Handeln mit jeglichem Mangel auf. Die Weisheit übergibt den Plan der Selbstbeherrschung zur Ausführung und sagt der Selbstbeherrschung, besonders den Glauben, die Hoffnung, Frömmigkeit, brüderliche Liebe und Liebe als Triebkräfte zu gebrauchen, um den Plan zu verwirklichen. Sie soll diese fünf Eigenschaften durch ihre Kraft antreiben, dieses Werk zu tun, bis die Zerstörung des Bösen vollendet ist. Beim Bekämpfen eines Mangels werden die gerade genannten fünf Gnaden besonders gebraucht, obwohl andere beschränkt gebraucht werden können. In diesem Werk werden sie ständig gebraucht, bis das Böse ausgerottet ist.

Lasst uns beachten, wie solch ein Vorgehensplan wirkt. Angenommen wir haben den Fehler der Streitsucht. Die Weisheit ersinnt einen Plan, um ihn zu überwinden. Lasst uns annehmen der Plan zur Überwindung dieses Fehlers schließt die Methode des Ersetzens des Fehlers durch die entgegengesetzte Gnade ein, die in diesem Fall Langmut sein würde. Die Weisheit, die diesen Plan bildete, übergibt ihn der Selbstbeherrschung zur Ausführung und sagt: „Herr Selbstbeherrschung, du sollst die Streitsucht in dieser Art zerstören. Der Plan, den ich zur Zerstörung dieses Fehlers aufgestellt habe, ist sein Ersetzen durch die entgegengesetzte Gnade. Deshalb sollst du die Gedanken und Gnaden im Herzen und Sinn festhalten, welche die Gnade, die dem Fehler der Streitsucht entgegengesetzt ist, d.h. Langmut, entwickeln, und dies wird Streitsucht, ihren entgegengesetzten Fehler, von selbst austreiben“.

Die Selbstbeherrschung fragt die Weisheit: „Wie soll ich vorgehen, dies zu tun?“ Die Weisheit antwortet: „ Du hast die Beweggründe für dieses Werk als deine Hauptgehilfen zu beschaffen: Glaube, Hoffnung, Frömmigkeit, brüderliche Liebe und Liebe. Du sollst sie gebrauchen. Dränge sie, was für Antriebskräfte sie auch haben, hinter diesen Plan, um den Fehler durch die entgegengesetzte Gnade zu ersetzen, und achte darauf, dass nichts das Werk stoppt, bevor es vollendet ist. Wann immer du bemerkst, dass dieser Fehler versucht, sich selbst zu verteidigen, ersetze ihn durch Langmut, welche durch diese fünf Gnaden entwickelt wird. Wenn du eine andere Eigenschaft siehst, die von sich aus gut, aber für dieses Werk unpassend ist, die versucht, diese Gnaden von dieser Funktion abzulenken, hindere sie durch diese Gnaden an der Tätigkeit, bis du das Werk der Entwicklung der Langmut vollendet hast. Und so wie die Langmut wächst, wird sie nach und nach die Streitsucht ersetzen.“ In dem Maße, wie die Selbstbeherrschung in ihrer Funktion ausführend ist, und wie unser ganzer Charakterbau von ihrer Tätigkeit als Vollstrecker abhängig ist, wird sie den Plan ausführen.

IHRE TÄTIGKEIT HINSICHTLICH ÄUSSERER ZIELE

Dann, als eine andere Funktion der Selbstbeherrschung gezeigt, gibt es für sie ein indirektes Werk zu erfüllen. Dieses indirekte Werk ist, unsere anderen Eigenschaften in Tätigkeiten hinsichtlich äußerer Ziele, an denen die Selbstbeherrschung nie direkt wirkt, zu planen. Lasst uns annehmen, wir möchten jemanden mit der Wahrheit segnen. Dies beinhaltet ein äußeres Werk. Die Selbstbeherrschung vollbringt dieses Werk der Segnung nicht direkt, doch sie hat etwas mit ihrer Vollendung zu tun. Sie ist das Betriebsmittel der Eigenschaften, die das Werk vollbringen.

Die Selbstbeherrschung ist auch in dieser Funktion ausführend. Sie erhält von der Weisheit den Verfahrensplan, der die Segnung eines anderen mit der Wahrheit erreichen soll. Die Weisheit, welche die betreffende Person studierte, bemerkt, dass sie gewisse Besonderheiten hat, und entwickelt deshalb einen Plan, der diese Besonderheiten am Behindern der Darlegung und Annehmbarkeit der Wahrheit hindern würde. Genau die Teile des Wortes, die in dem Fall geeignet sind, gebraucht sie, um den Segen zu erreichen.

Die Weisheit übergibt nun den Plan zur Segnung von anderen mit der Wahrheit der Selbstbeherrschung zur Ausführung und sagt: „Hier ist ein Plan, Herr Selbstbeherrschung, den ich durch Kombination von Glaube, Hoffnung und Erkenntnis ausgearbeitet habe, um durch die Wahrheit dem Bruder oder der Schwester Soundso oder Herrn oder Frau Soundso einen Segen zu bringen. Selbstbeherrschung, du kannst nicht direkt mit der Wahrheit auf die Person wirken. Doch indirekt kannst du auf sie wirken. Du kannst die Eigenschaften des Glaubens, der Hoffnung, Frömmigkeit, brüderlichen Liebe, Liebe und anderer so kontrollieren, dass sie dieses Werk ausführen werden.

„Deshalb, Herr Selbstbeherrschung, halte an ihnen fest, stelle alle mit der Triebkraft, für die jede von ihnen sorgt, hinter diesen Plan zur Segnung dieser Person mit der Wahrheit, bis er vollendet ist. Halte am Glauben fest, so dass es tatsächlich heißt: ‚Ich glaube, dass dies die Sache ist, welche die Person zu seiner Segnung benötigt‘. Sorge dafür, dass der Glaube das Werk der Verkündigung der Wahrheit zur Segnung von anderen mit Tatkraft erfüllt. Bewirke, dass die Hoffnung in der Tätigkeit sagt: ‚Ich wünsche und erwarte, ihn gesegnet zu sehen‘. Veranlasse die Frömmigkeit in der Tätigkeit zu sagen: ‚Ich liebe Gott und Christus mit meinem ganzen Herzen, Sinn, Seele und Kraft, und Sie werden geehrt werden, wenn diese Person mit der Wahrheit gesegnet wird. Ich möchte Sie so ehren!‘. Deshalb, Herr Selbstbeherrschung, plaziere den Beweggrund der Frömmigkeit hinter diesen Plan und veranlasse ihn, bis zum Ende zu führen.“

Weiter sagt die Weisheit: „Herr Selbstbeherrschung, halte an der brüderlichen Liebe fest und bewirke, dass sie in Tätigkeit sagt: ‚Ich liebe meinen Nächsten wie mich selbst, und so wie ich mich erfreue, den Segen der Wahrheit zu haben, weiß ich, dass, wenn diese Person mir gleich ist, sie sich freuen wird, den Segen der Wahrheit zu haben. Ich weiß, dass sie ihn segnen wird, wenn er Segen wünscht. Ich möchte ihn segnen, so wie ich es von ihm wünschen würde, mich damit zu segnen, wenn ich sie nicht haben würde, und er sie hätte‘“. Folglich wird die brüderliche Liebe von der Selbstbeherrschung geleitet, um diesen Plan ausführen zu helfen.

Die Weisheit sagt auch: „Selbstbeherrschung, halte an der Liebe fest, die, sich an guten Prinzipien erfreuend, Freude an denen hat, die in Übereinstimmung mit guten Prinzipien sind. Sie empfindet Herzenseinheit und sympathisiert mit ihnen in ihrem Geist und ihren Absichten, sie sympathisiert oder hat Mitleid mit solchen, die nicht in Übereinstimmung mit guten Prinzipen sind, und solchen, die entgegen den guten Prinzipien behandelt werden. Und sie erfreut sich am Opfer, um gute Prinzipien zu verbreiten. Deshalb gebrauche die Liebe als Anreiz, um diesen Plan auszuführen“. Die Liebe erkennt eine großartige Gelegenheit, um gute Prinzipien zu verbreiten, und ist froh, von der Selbstbeherrschung geleitet zu werden, um selbst das Leben beim Ausführen des Planes niederzulegen, um gute Prinzipien zu verbreiten.

Die Selbstbeherrschung sagt gemäß den Anleitungen der Weisheit: „Liebe, du bist der beste Arbeiter von allen in dieser besonderen Tätigkeitsrichtung. Stelle deine Triebkraft hinter diesen Plan, und ich werde die Umstände so lenken, dass du am Abarbeiten dieses Planes zu seiner Vollendung bleiben kannst, bis eben die Person mit der Wahrheit gesegnet wird“. Durch die Kraft der Selbstbeherrschung bleibt die Liebe an diesem Werk, bis der Erfolg eintritt. Somit aktiviert die Selbstbeherrschung alle diese Gnaden, um den Plan auszuführen.

Die Selbstbeherrschung konzentriert nicht nur die guten Eigenschaften zur Ausführung der Pläne für äußere Werke, sondern sie hat die Funktion zu erkennen, dass die Neigung so geleitet ist, dass sie schlechte Eigenschaften unterdrückt und zurückhält, die das Werk der Ausführung der Pläne zur Vollendung äußerer Werke behindern würden. Wir haben bestimmte Eigenschaften, die das durch diesen Plan geforderte Werk behindern könnten. Sie könnten uns veranlassen zu sagen: „Es kostet uns zu viel von unserer Zeit, Kraft, Bequemlichkeit, Ruf, Lebenskraft oder Talente für das Gute, dass es leisten würde.“ Alle Arten von Beweggründen, geplant, um zu hindern, dass wir andere mit der Wahrheit segnen, könnten ins Spiel kommen. Die Selbstbeherrschung würde dann zu ihnen sagen: „Du musst unterdrückt oder zurückgehalten werden“.

Deshalb hält die Selbstkontrolle fest am Glauben, an der Hoffnung, Frömmigkeit, brüderlichen Liebe und Liebe und sagt: „Wirke gegen solche Eigenschaften, die mein Ausführen dieses Planes behindern würden. Erlaube ihnen nicht, die Oberhand zu gewinnen. Ich werde an dir festhalten und dich mit der Kraft stützen, die dich somit befähigt, diese Eigenschaften zu unterdrücken oder zurückzuhalten“. Auf diese Weise unterdrückt die Selbstbeherrschung und hält durch den Glauben, die Hoffnung, Frömmigkeit, brüderliche Liebe und Liebe die Versuche zurück, dass diese Fehler diese guten Dinge am Vollbringen hindern.

Manche Eigenschaften, an sich keine Fehler, doch für den Plan ungeeignet, versuchen zeitweilig, ihr Gelingen zu behindern, d.h. wir möchten zu jener Zeit die Wahrheit studieren, oder jemanden besuchen, oder irgendein Geschäft abschließen oder was nicht sonst noch alles. Die Selbstbeherrschung würde diesen Eigenschaften sagen: „Ihr seid gute Eigenschaften, doch ihr werdet die Wirkung dieses Planes, diese Person mit der Wahrheit zu segnen, behindern. Ich werde deshalb jetzt eure Aktivität zurückhalten; nach und nach werde ich dir deine Gelegenheit geben, doch jetzt würdest du hindern und nicht helfen“. Die Selbstbeherrschung leitet so die Neigung durch Wachrütteln zur Aktivität der guten und hilfreichen Eigenschaften, die zum Ausführen der Pläne der Weisheit nötig sind, und gebraucht sie durch ihre Kraft, um sie auszuführen, um schlechte Eigenschaften, die bei der Durchführung hinderlich sind, zu zerstören, und um gute, aber ungeeignete Eigenschaften zurückzuhalten, wenn sie ihre Verwirklichung behindern würden. Somit führt sie durch äußeres Planen der guten Eigenschaften die Pläne aus, welche die Weisheit erdachte, um anderen Gutes zu tun.

Wir haben eine kurze Beschreibung der Funktion der Selbstbeherrschung gegeben und gezeigt, wie sie das Werk ausführt, das Gott möchte, dass es getan wird. In diesem Handeln haben wir erkannt, dass sie vier Dinge zu erfüllen hat: Sie entwickelt das Gute, sie zerstört das Böse und hält es zurück. Sie hält die ungeeigneten guten Eigenschaften zurück, und sie plant die anderen guten Eigenschaften für äußere Dinge, um Gutes zu vollbringen. So handelnd, konzentriert sie die guten Eigenschaften unter ihrer Leitung zu Taten. Es gibt wenige unentbehrlichere Eigenschaften und nicht viele Gnaden, die einen so universellen Tätigkeitsbereich haben. Sie ist in der Tat fast ein universaler Herrscher. Nahezu allein lenkt sie die Tätigkeiten des ganzen Herzens und Sinnes, doch wenn sich uns Hindernisse in den Weg stellen, muss sie, solange sie noch aktiv ist, durch die Geduld verstärkt werden, sonst wird sie versagen.

DIE VORTEILE DER SELBSTBEHERRSCHUNG

Nachdem wir die Funktion der Selbstbeherrschung erkannt haben, sind wir bereit, einen weiteren Gedankengang, ihre Vorteile, aufzunehmen. Welche Vorteile gibt es, Selbstbeherrschung zu besitzen? Viel Gutes in jeder Art und Weise fließt aus ihrem Besitz. An erster Stelle verhindert sie, dass wir geistlichen Schiffbruch erleiden, indem sie uns befähigt, die Angriffe des Bösen zurückzuschlagen. Lasst uns beachten, was der kluge Mann uns zu diesem Punkt sagt: „Eine erbrochene Stadt ohne Mauer: so ist ein Mann, dessen Geist Beherrschung mangelt“ (Spr. 25:28).

Sowohl die Neuen Schöpfungen als auch unsere natürlichen Gesinnungen sind in der Heiligen Schrift durch befestigte Städte repräsentiert. Wir werden von beiden Aspekten dieses Bildes Gebrauch machen, um zwei Vorteile des Besitzes der Selbstbeherrschung zu illustrieren. In dieser Illustration, die sich auf unsere Neuen Schöpfung bezieht, entspricht die Selbstbeherrschung der Mauer um eine altertümliche Stadt, die Häuser entsprechen unseren Eigenschaften und die Einwohner unseren Gedanken. Wann immer in alten Zeiten eine Stadt ohne Mauern von einer genügend starken Streitmacht angegriffen wurde, wurde sie erobert und gewöhnlich aufgebrochen. Oft wurden auch Städte, die von einer Mauer umgeben waren, so behandelt, doch war es recht leicht, eine Stadt ohne Mauer zu erobern. Dieses Bild illustriert eine Person, die keine Selbstbeherrschung ausübt. „Eine erbrochene Stadt ohne Mauer: so ist ein Mann, dessen Geist Beherrschung mangelt.“

Sowohl die Neuen Schöpfungen als auch unsere natürlichen Gesinnungen sind in der Heiligen Schrift durch befestigte Städte repräsentiert. Wir werden von beiden Aspekten dieses Bildes Gebrauch machen, um zwei Vorteile des Besitzes der Selbstbeherrschung zu illustrieren. In dieser Illustration, die sich auf unsere Neuen Schöpfung bezieht, entspricht die Selbstbeherrschung der Mauer um eine altertümliche Stadt, die Häuser entsprechen unseren Eigenschaften und die Einwohner unseren Gedanken. Wann immer in alten Zeiten eine Stadt ohne Mauern von einer genügend starken Streitmacht angegriffen wurde, wurde sie erobert und gewöhnlich aufgebrochen. Oft wurden auch Städte, die von einer Mauer umgeben waren, so behandelt, doch war es recht leicht, eine Stadt ohne Mauer zu erobern. Dieses Bild illustriert eine Person, die keine Selbstbeherrschung ausübt. „Eine erbrochene Stadt ohne Mauer: so ist ein Mann, dessen Geist Beherrschung mangelt.“

Es kann keine nennenswerte Willenskraft geben, es sei denn Selbstbeherrschung ist zugegen. Satan hat keine Möglichkeit, in uns einzudringen und uns zu gebrauchen, solange wir unseren Willen in Übereinstimmung mit Gottes Wort ausüben. Folglich ist dies die einzige Möglichkeit, inmitten seiner Angriffe sicher zu bleiben. Wenn der Wille ihm nicht nachgibt, ist das Ergebnis gleich das einer Stadt mit einer Mauer, die vor einer angreifenden Armee richtig beschützt und verteidigt wird. Doch erlaubt unserer Willenskraft nachzugeben, erlaubt, dass die Selbstbeherrschung nicht ausgeübt wird, so wird die Folge sein, dass Satan jede unserer bis jetzt entwickelten guten Eigenschaften verwüsten wird. Um uns deshalb vor solch einer Verwüstung zu schützen, um uns die Ergebnisse unserer früheren Anstrengungen zu sichern, ist es unbedingt notwendig, dass wir Selbstbeherrschung ausüben. Somit verhindert sie die Verwüstung unserer Herzen und Sinne und befähigt uns, die Angriffe des Bösen zurückzuschlagen.

Es gibt einen weiteren Vorteil, Selbstbeherrschung zu besitzen: Ihre fortgesetzte Präsenz macht es sicher, dass wir befähigt sein werden, das Böse in uns zu zerstören. Somit verhindert sie nicht nur das Verwüsten des Guten in uns durch Zurückschlagen der Angriffe des Bösen, sondern sie vollzieht auch die Zerstörung des Bösen, welches wir haben. An diesem Punkt möchten wir einige Worte desselben weisen Mannes zitieren: „Besser ... wer seinen Geist beherrscht, als wer [ihm überlegen] eine Stadt erobert“ – Spr. 16:32. Das Bild in dieser Schriftstelle ist etwas anders als das im gerade studierten Vers. Es verlangt geübtes Planen und Ausführungsvermögen, um eine gut verteidigte und befestigte Stadt einzunehmen.

Nimm als Beispiel General Grant’s Karriere. Um im amerikanischen Sezessionskrieg eine Festung zu erobern, musste er große Fähigkeiten sowohl im Ratgeben, in der Exekutive, in Hartnäckigkeit wie auch in anderen Eigenschaften haben. Die Eroberung dieser Städte kommt zu seinem Ruhm als General hinzu. Er hatte deshalb eine bestimmte Art von Größe, doch die Größe, von welcher der weise Mann hier spricht, ist der militärischen Größe des General Grant weit überlegen. Der weise Mann sagt hier, dass das Beherrschen des Geistes eine größere Heldentat ist als das Erobern einer Stadt, denn für solch eine Person ist es schwieriger, eine Stadt zu erobern. Dies zu tun ist von größerer Vollendung, als es für General Grant war, Richmond zu erobern, denn eine höhere Art von Eigenschaften ist notwendig, sie ist schwieriger und ausgedehnter.

Das natürliche Herz und der natürliche Sinn sind wie eine Stadt. Die Mauer ist die Verderbtheit im Menschen. Die Häuser sind die verschiedenen schlechten und menschlichen Eigenschaften. Die Soldaten in dieser Stadt befinden sich in vier Korps – den verschiedenen Formen der Selbstsucht, Weltlichkeit, Sündhaftigkeit und Fehlerhaftigkeit. Der Oberbefehlshaber ist Satan. Seine Stellvertreter sind die Welt und das Fleisch. Gegen sie und ihre Stadt ist unser Herr Jesus, der die Kräfte der Neuen Schöpfung – Wahrheit, Gerechtigkeit, Liebe und himmlische Gesinnung – als die Soldaten der vier Armeekorps führt, aufgestellt. Ihre Waffe ist das Wort Gottes. Wer seinen Geist beherrscht, wer die Selbstbeherrschung richtig ausübt, ist besser als einer, der eine buchstäbliche Stadt einnimmt, denn er nimmt eine symbolische Stadt mit geschickterer und ausgedehnterer Verteidigung ein, zerstört ihre Mauer der Verderbtheit, ihre Häuser der schlechten Eigenschaften und tötet ihre Soldaten der Sünde, des Irrtums, der Selbstsucht und Weltlichkeit. Dies ist der größte aller Siege. Dieser Kampf erfordert vor allem Selbstbeherrschung, dann Beharrlichkeit, Ausführungsvermögen und schließlich Weisheit, Gerechtigkeit und Liebe der höchsten Art. Deshalb macht er einen größer als den, der eine natürliche Stadt einnimmt. So ist der zweite Vorteil der Selbstbeherrschung für uns: Sie befähigt uns, das Böse zu überwinden.

Der dritte Vorteil ist: Sie befähigt uns, das benötigte Gute durch Beherrschen unserer anderen guten Eigenschaften zu entwickeln, so dass sie dieses Werk vollenden können. Dies ist das Bauen einer geistlichen Stadt. Die Selbstbeherrschung hat bereits die Mauer beschafft. Die Geduld macht sie viel stärker. Wir bauen die Stadt durch Aktivieren der anderen guten Eigenschaften unter der Herrschaft der Selbstbeherrschung, die dazu beiträgt, uns zu jedem guten Gedanken, Eigenschaft, Wort und Werk vollkommen zu machen. Um die Stadt zu festigen, benötigen wir die Stütze der Geduld. Sie erhält unsere Stadt inmitten der Angriffe sicher, befähigt sie, sich gegen Satan und alle feindlichen Kräfte zu behaupten und uneingenommen zu bleiben. Die Selbstbeherrschung befähigt uns, unter Mitwirkung der Geduld als Eroberer hervorzugehen, wenn unsere Stadt der Menschenseele angegriffen wird. Deshalb ist es zweifellos für uns von Vorteil, Selbstbeherrschung zu besitzen.

DIE ENTWICKLUNG DER SELBSTBEHERRSCHUNG

Diese Vorteile zeigen, dass es für uns erwünscht ist, Selbstbeherrschung auszubilden und somit zu haben. Viele Methoden sind anwendbar, um Selbstbeherrschung zu entwickeln, doch hier möchten wir nur drei hervorheben. Die erste von ihnen ist das Ausüben der Selbstbeherrschung. Wenn wir Selbstbeherrschung entwickeln möchten, werden wir Selbstbeherrschung ausüben müssen. Wir lernen etwas zu tun, wenn wir es tun. Wir lernen backen durch Backen. Wir lernen kochen durch Kochen. Wir lernen waschen durch Waschen. Wir lernen schreiben durch Schreiben. Wir lernen sprechen durch Sprechen, und wir lernen lesen durch Lesen. Somit lernen wir zu handeln, indem wir es tun. Mit anderen Worten, wenn wir Selbstbeherrschung ausbilden möchten, müssen wir Selbstbeherrschung ausüben. Wenn wir dies tun, werden wir sie entwickeln.

Wie sollten wir vorankommen? Durch festes Verankern des Willens, nachdem richtige Entschlüsse gemacht wurden, und durch bestimmtes Festhalten an ihnen, durch Bilden der Gewohnheit des Sprechens mit Entschiedenheit „Ich werde! Ich werde! Ich WERDE!“ bezüglich dessen, was wir tun sollen, und durch festes Ausführen dieses Entschlusses. Auf diese Weise wird eine wunderbare Kraft auf die Entwicklung der Selbstbeherrschung und das Festmachen des Entschlusses ausgeübt. Somit können wir den Willen nahezu unzerbrechlich machen. Lasst es uns versuchen und erkennen, wie erfolgreich es für die Entwicklung der Selbstbeherrschung ist. Wir sollten keinen Mangel an Entschlüssen haben, denn er ist das Herz der Selbstbeherrschung, denn der feste Entschluss gemäß den Richtlinien guter Prinzipien gibt uns die richtige Herrschaft über uns selbst.

Deshalb, Geschwister, müssen wir zuerst fest werden, fest für das Recht stehen und nicht von ihm abfallen. Lasst uns mit der ganzen Energie und Willenskraft, die ich besitze, sagen: „Ich bin entschlossen“. Wenn wir versucht werden, schwach, unentschlossen, impulsiv zu werden, dann lasst uns mit Entschluss sagen: „Ich werde recht handeln. Ich werde nicht falsch handeln. Ich bin entschlossen, dass ich recht und nicht falsch handeln werde“. Lasst uns solche Übungen in geistlicher Gymnastik versuchen. Sie wird gewiss eine kraftvolle Wirkung in uns haben, in uns das Gute entwickeln und das Schlechte zerstören. Wenn wir entschlossen, entschlossen, ENTSCHLOSSEN sind, das Rechte zu tun, wird die Gnade des Herrn es gelingen lassen, denn keinem Seiner, so entschlossenen, wahren Kinder wird der Herr die Gnade vorenthalten und genügend helfen, um diese oder irgendeine andere gute Eigenschaft zu entwickeln.

Es gibt eine zweite Methode, die sehr hilfreich beim Entwickeln der Selbstbeherrschung ist: Herz und Sinn dem Einfluss des Wortes Gottes, durch Festhalten ihrer passenden Teile in unseren Herzen und Sinnen, unterwerfen. Das Wort Gottes ist kein bloßer gewöhnlicher Gedanke, es ist mit göttlicher Energie geladen. Bildlich gesprochen ist es ein Energiebündel. Andere Gedanken sind nicht so kraftvoll. Die göttliche Energie durchdringt Gottes Wort, und sie kommt somit mit dem göttlichen Geist geladen. Doch damit dieser Geist seine Gnade hervorbringenden Wirkungen in uns haben kann, muss sich das Herz seinem Einfluss ergeben.

Der Handlungsverlauf besteht darin, dass wir zuerst solche Teile des Wortes Gottes nehmen, welche die Selbstbeherrschung und ihre Entwicklung betreffen, dass wir sie zweitens im Herzen und Sinn bewahren und dass wir uns drittens dem Einfluss solcher Gedanken unterwerfen. Als Ergebnis prägt die Kraft im Worte Gottes die Selbstbeherrschung in unsere Herzen und Sinne ein. Wenn wir uns nicht dem Einfluss dieser Gedanken unterwerfen, selbst wenn wir das Wort Gottes in unseren Herzen, in unserem Verstand haben, ist die richtige Eigenschaft nicht in unseren Herzen eingeprägt. Deshalb müssen wir dem in diesem Wort wirkenden Einfluss ergeben sein.

Lasst uns eine elektrische Leuchte als Illustration für diesen Verlauf untersuchen. Wenn wir den Schalter einer leuchtenden elektrischen Leuchte ausschalten, erlischt das Licht. Warum? Weil die Elektrizität nicht über den geöffneten Schalter durch die Ader fließen kann. Der Schalter muss eingeschaltet sein, dann fließt die Elektrizität sofort in die Leuchte und erzeugt Licht und Wärme. Unser Wille ist wie dieser Schalter. Wenn unser Wille dem Einfluss des Wortes Gottes nicht hingegeben, nicht unterworfen ist, ist er wie der geöffnete Schalter. Wenn der Wille nicht dahingegeben wird, kann die Energie des Wortes nicht in unsere Herzen fließen. Zur Aufnahme ist ein empfänglicher Wille erforderlich, so wie die elektrische Leuchte zum Leuchten einen eingeschalteten Schalter fordert. Lasst den Willen dem Einfluss dieses Wortes ergeben sein, und das in den Sinn kommende Wort erleuchtet ihn mit Erkenntnis und erwärmt das Herz mit Güte. Wenn jedoch der Schalter ausgeschaltet ist, ist die Energie in der Ader außerhalb der Leuchte. So ist der göttliche Geist, selbst wenn er außerhalb unserer Herzen ist, im Wort. Doch wie die Leuchte zum Leuchten einen eingeschalteten Schalter erfordert, so erfordert das Herz einen dem Wort ergebenen Sinn und Willen, wenn es mit Güte und Wahrheit erstrahlen soll.

Die Methode, Herz und Sinn dem Einfluss des Wortes Gottes zu unterwerfen, ist eine der wichtigsten Methoden beim Entwickeln des Charakters. Wenn wir deshalb Selbstbeherrschung entwickeln möchten, lasst uns die sie betreffenden Schriftstellen und Prinzipien, z.B. wie solche, die in diesem Artikel gegeben wurden, nehmen und in unseren Herzen und Sinnen, mit aller Entschlossenheit festhalten und uns dem Einfluss dieser Gedanken und Prinzipien ergeben. Dann wird diese Energie in dem Wort die Selbstbeherrschung auf unsere Herzen und Sinne prägen.

Die dritte Methode ist, Gott und Christus durch frommes Betrachten Ihrer Selbstbeherrschung nachzuahmen. Lasst uns eingehender darüber nachdenken, wie Gott sich Selbst beherrschte, während Satan Ihn über 6000 Jahre verunglimpfte und sich Ihm widersetzte. Gott behinderte Satan nicht, außer, dass Er ihn am Durchkreuzen Seines Planes hinderte. Wie erstaunlich ist Seine Selbstbeherrschung, als Er Satan erlaubte, Ihm entgegen zu wirken, obwohl Er es hätte verhindern können! Wir mögen es schwierig finden, uns in der Opposition zu beherrschen. Lasst uns fromm darüber nachsinnen, welche Wunder an Selbstbeherrschung unser himmlischer Vater und unser Herr Jesus in der Opposition sind. Lasst uns Sie fromm in diesem Punkt vor unser Sinnesauge stellen und versuchen, genau das zu tun, was Sie unter ungünstigen Umständen tun würden. Solch ein frommes Nachsinnen wird die Selbstbeherrschung sehr schnell in unseren Herzen und Sinnen entwickeln, denn die geweckte Nachahmung prägt diese Eigenschaft in unsere Charaktere ein. Es ist schwer zu entscheiden, welche dieser drei Methoden uns am meisten helfen wird. Wahrscheinlich ist die Letzte die beste einzelne Methode von allen, doch alle drei zusammen scheinen die beste aller Methoden zur Entwicklung der Selbstbeherrschung zu sein.

DIE PRÜFUNG DER SELBSTBEHERRSCHUNG

Unsere Selbstbeherrschung muss, wenn sie entwickelt ist, geprüft werden. Diese Prüfung erfolgt gewöhnlich mittels der Drangsal. Der Herr erlaubt, dass wir in verschiedene widrige Umstände, wie Verluste, Enttäuschungen, Verzögerungen, Einschränkungen, Abschiebungen, unsere Fehler oder solche von anderen, Züchtigungen, Notstände, Widerstände, Leiden usw. geführt werden. Der Herr erlaubt ihnen, auf uns zu wirken, sodass wir eine Gelegenheit haben mögen zu zeigen, ob wir unter ihnen aufgeben oder unsere Entschlossenheit im Beherrschen unserer selbst im Gutestun bewahren.

Die Selbstbeherrschung ist nicht fähig, diese Prüfungen unter allen Bedingungen ohne Unterstützung zu bestehen. Manchmal muss sie ihren muskulöseren Bruder - die Geduld - zu ihrer Hilfe rufen. Doch muss sie, obwohl unfähig, die Prüfungen ohne Unterstützung zu bestehen, unter diesen Umständen aktiv sein. Die Geduld unterstützt die Selbstbeherrschung in unseren Erprobungen, doch während all dieser Erprobungen muss die Selbstbeherrschung stets fest entschlossen sein, die Veranlagung gut zu beherrschen, die schlechten Eigenschaften zu überwinden, die ungeeigneten guten Eigenschaften zu unterdrücken und das äußerliche Gute, welches zu tun ist, zu tun. Wir müssen fortfahren, die Selbstbeherrschung auch unter diesen widrigen Umständen auszuüben, und die Selbstbeherrschung wird dann, durch die Geduld verstärkt, uns befähigen, in ihrer Prüfung zu bestehen.

Was für eine wunderbare Sache ist die Selbstbeherrschung! Es gibt wenige Gnaden die so universal wirken wie die Selbstbeherrschung. Der Glaube ist jetzt die wichtigste, die Liebe ist jetzt und wird immer die größte sein, doch die Selbstbeherrschung ist und wird immer eine der am universalsten wirkenden Gnaden sein. Es gibt kein einziges gutes Werk, das ohne ihre Mitwirkung verrichtet werden kann. Sie ist die einzige Gnade, die wir haben, von der diese Bemerkung wahrheitsgemäß gemacht werden kann. Deshalb ist sie die eine Eigenschaft, welche in jedem korrekten Werk zum Ausdruck kommt, folglich brauchen wir sie. Gott möchte, dass wir sie entwickeln. Wer nicht lernt, sich selbst zu beherrschen, wird von Gott nie als ein Herrscher über andere eingesetzt werden, denn ein Herrscher muss zuerst lernen, sich selbst zu beherrschen. Lasst uns deshalb zu unserer Erkenntnis Selbstbeherrschung hinzufügen. Der Herr segne uns bei der Entwicklung einer der unentbehrlichsten Eigenschaften der zukünftigen Herrscher in Seinem Königreich.